Kurz vor Ostern erkundeten wir erstmals die Küste im südlichen Westen unseres Countys Clare rund um Miltown Malbay, wo traditionelle Musik und irische Kultur beheimatet sind.
Spanish Point und seine Historie entdecken
Wir begannen mit dem mit einer blauen Flagge ausgezeichneten Strand am Spanish Point. Dieser erhielt, wie wir kurz darauf lernten, seinen Namen aufgrund der spanischen Armada, die 1588 bei dem Versuch, Britannien einzunehmen, in der Nähe Schiffsbruch erlitt und deren Leichen zu Hunderten, wenn nicht gar zu Tausenden, an diesen Strand angespült wurden.
Mittlerweile ist der Spanish Point Strand eher fürs Surfen oder im Sommer fürs Baden bekannt. Als wir da waren, war es ziemlich menschenleer. Nur ein paar Leute ließen Drachen steigen oder gingen die salzige Meeresluft einatmend spazieren.
Traditionelle Klänge in Miltown Malbay
Ein kleiner Abstecher nach Miltown Malbay an sich durfte natürlich nicht fehlen. Wir schlenderten etwas durch den kleinen, aber feinen Ort. Dabei stießen wir auf eine hübsche Kirche und wieder mal viele bunte, dicht aneinander gereihte Geschäfte. Wie gesagt war es kurz vor Ostern und so sahen wir zum ersten Mal, wie jemand seinen Pub von oben bis unten schaumig einseifte und für den in Irland sehr bedeutenden christlichen Feiertag herauszuputze. Unseren Mittagshunger stillten wir direkt nebenan in gemütlichem Ambiente im „The Bakehouse Restaurant“ mit sehr freundlichem Service.
Das, wofür dieser Ort aber eigentlich so berühmt ist, ist das traditionelle Fest namens „Willie Clancy Summerschool“ (oder auf Irisch „Scoil Samhraidh Willie Clancy“), das hier jährlich im Juli zu Ehren des berühmten, gleichnamigen traditionellen irischen Musikers stattfindet. Es zieht Musikliebhaber aus aller Welt an. Eine Woche lang werden hier neben der irischen Musik auch die irische Sprache, der irische Tanz sowie die irische Kunst gefeiert. Es finden auch reichlich Kurse statt, an denen Schüler, aber auch die breite Öffentlichkeit teilnehmen können.
Wir konnten es kaum erwarten, es selbst mal mitzuerleben! Am 7.7. war es dann auch soweit und wir zogen abends durch die Pubs des nun menschengefüllten Dorfes. Überall spielte traditionelle irische Live-Musik oder später auch moderne Musik für die jüngere Generation. Die Pubs überraschen einen hier immer wieder – von außen ganz schmal und klein, verbirgt sich in ihrem Inneren noch viel mehr, als man erst hätte ahnen können. Es gibt nicht nur ein oder zwei weitere Hinterzimmer, oft verbergen sich noch mehr Räume und große überdachte Open-Air-Flächen im Hinterhof. In solch einem schönen Pub ließen wir den Abend mit ein paar irischen Bekanntschaften noch freucht-fröhlich ausklingen. 🙂
Majestätische Meereslandschaft am White Strand
Am Nachmittag fuhren wir noch zum White Strand ganz in der Nähe. Dieser ist ebenfalls ein mit einer blauen Flagge ausgezeichneter Strand. Was uns aber viel mehr interessierte: von hier aus beginnt ein unscheinbarer Wanderweg (besser gesagt ein Trampelpfad) entlang an einer majestätischen Steilküste. Bei unserem ersten Besuch hier hatten wir ausgesprochen gutes Wetter, doch war es windig genug, um die Wellen hochzupeitschen und für atemberaubende Momentaufnahmen zu sorgen. Das Zusammenspiel von Wind, Wasser und Sonne war für uns etwas ganz Besonderes an diesem Tag. Wie immer haben wir versucht, es einzufangen (auch von oben) und wie immer lautet unser Fazit: Man muss es selbst gesehen haben!
Liebe Verena,
Euere tollen Bilder und sehr guten Beschreibungen katapultieren mich direkt in meinen schönsten Urlaub zurück! Das war 1991 – wir (3 Erwachsene + 2 Kinder) fuhren mit einem VW-Kombi die ganze südliche, westliche und nördliche Küste ab und schlugen unsere Zelte jeden Abend auf einer anderen Wiese auf. Die Natur war so grandios, dass ich jetzt sofort wieder ein Sehnsuchtskribbeln im Bauch spüre, wenn ich Deine Fotos sehe…
Ich hoffe, Euch geht es nach wie vor sehr gut und wünsche Euch noch eine irre schöne Zeit!!!! Ihr macht es auf jeden Fall richtig!
Lieber Gruß von Beate/ Welle
Liebe Beate,
es freut mich sehr, dass dir unser Blog so gut gefällt und er dich in deine abenteuerliche Zeit in Irland zurückversetzt. Wäre es nach so vielen Jahren nicht mal wieder an der Zeit, herzureisen? Sicher hat sich einiges verändert. Uns geht’s hier super, die Ruhe, die Landschaft und die Meeresluft tun uns wirklich gut! Der komplette Gegensatz zu Berlin.
Liebe Grüße zurück an dich und die Welle!