Wie wir bereits im drittletzten Blogeintrag „Es kann losgehen“ geschrieben hatten, besichtigten wir gleich eine Woche, nachdem wir nach Irland in die Ferienwohnung gezogen waren, neue Häuser bzw. Wohnungen. Durch ziemlich viel Glück und Nicht-locker-Lassen konnten wir uns so auch ein Cottage ansehen, das nirgendwo online zu finden war und nur über Mundpropaganda bzw. Kontakte zu besichtigen war. Dieses Cottage lag zwar nicht in unserem favorisierten Ort, aber immerhin gleich beim Nachbarort. Bis auf direkten Meerblick hat es alles, was wir uns gewünscht hatten und passt dabei noch super in unser Budget! Es liegt zudem ziemlich zentral zu allen lokalen Sehenswürdigkeiten (z.B. Cliffs of Moher, Burren und Doolin), zum Meer bzw. Strand, aber auch zentral in Hinsicht auf ganz Irland. Von hier aus lassen sich alle Countys gut erreichen, denn es liegt nicht weit von einer Autobahn und auch mittig von Irland (in Nord-Süd-Ausrichtung betrachtet).

Nun wohnen wir schon drei Monaten in unserem kleinen (naja, so wirklich klein ist es eigentlich gar nicht – es hat immerhin 4 Schlafzimmer!) irischen Cottage, dessen alte Steinwände fast einen halben Meter dick sind. Den kleinen Kamin mussten wir in den Frühlingsmonaten noch jeden Abend anfeuern, weil es sonst im großen Wohnzimmer viel zu kühl war. Ständig war uns fußkalt und wir rechneten jeden Moment damit, eine Erkältung zu bekommen. Aber das passierte nicht. Stattdessen gewöhnten wir uns einfach recht schnell an das vorherrschende feucht-kalte Klima, sowohl draußen als auch drinnen. Zusätzlich wärmten uns heiße Schaumbäder (Ja, endlich eine eigene Badewanne!!) und unsere Heizdecke (die gibt es hier in jedem Bett unter dem Bettlaken) ordentlich durch, wenn der Ofen mal nicht reichte.

Nun ist es hier schon längst Sommer und was für einer! Nicht nur in Deutschland, sondern auch hier in Irland erleben wir den Sommer des Jahrhunderts! Naja, vielleicht nicht des Jahrhunderts, aber wir haben gehört, dass es seit 1976 nicht mehr so durchgehend warm hier war. Sonst habe man hier wohl nur einen einzigen Tag im Jahr mal mehr als 25 Grad. Wir hatten dieses Jahr schon mindestens drei Wochen am Stück Sonne pur, kaum Regen und weit mehr als 25 Grad. Also, alles richtig gemacht! 🙂

Während ich das hier schreibe, sitze ich in unserem großzügigen Garten mit Blick auf die grünen Hügel, wo die Kühe und Ziegen der Nachbarn grasen. Unsere Rasenfläche ist übersäht von Klee, Sumpfdotterblumen und vielen Gänseblümchen. Nachbarn haben wir nicht viele, somit ist es sehr ruhig. Man hört eigentlich nur die Vögel zwitschern und gelegentlich mal eine Kuh muhen oder eine Ziege mähen. Was für eine Idylle! Und so ein krasser Gegensatz zu unserem Zuhause in Berlin, wo alle drei bis fünf Minuten ein Flugzeug nur wenige hundert Meter über uns mit ohrenbetäubendem Getose im Landeanflug oder am Durchstarten ist. Ehrlich gesagt haben wir keine Ahnung, wie wir es da dann noch aushalten sollen…

Aber ich schweife ab! Sicher sind einige schon ganz neugierig, wie unser Häuschen denn nun aussieht. Ein paar kleine Einblicke sollen euch nicht vergönnt bleiben…

Darüber hinaus möchten wir euch ein paar Eindrücke von unserer näheren Umgebung nicht vorenthalten. Wir wohnen hier, wie bereits beschrieben, sehr ländlich. Spaziert man ein bisschen umher, trifft man auf die verschiedensten Weidetiere – Kühe, Ziegen und Pferde en masse. Innerhalb von 15 Minuten gelangt man zu einer Dorfkirche, die trotzdem recht groß und eindrucksvoll ist. Von hier aus hat man dank der Lage auf einem höheren Hügel (das Gelände hier besteht eigentlich nur aus kleineren und größeren Hügeln) einen fantastischen Ausblick über die Gegend – wie auf dem Panorama zu sehen.

Und wer gedacht hat, dass es in Irland nur regnet, kennt nicht die ganze Wahrheit: Ziemlich oft bekommt man hier eindrucksvolle Regenbögen (oder auch Doppel-Regenbögen!) zu sehen, die genau dann auftauchen, wenn die Sonnenstrahlen mystisch durch die Wolkendecken brechen und die gesamte Szenerie in ein magisches Licht tauchen. Ja, Irland ist wirklich das Land der tausend Regenbögen! Wir haben versucht es festzuhalten, aber man muss es einfach selbst gesehen haben.
Zudem präsentieren sich uns immer wieder spektakuläre Sonnenuntergänge direkt vor der Haustür – dafür muss man nicht mal an einen besonderen Ort fahren. Aber macht euch doch selbst mal ein Bild davon…

 

Ein Gedanke zu „Our little Irish Cottage

  1. Ich hab es ja schon oft gesagt, deine/eure Art zu schreiben gefällt mir unwahrscheinlich gut und die Fotos sind so gut. Ich finde ihr beide seid sensationell. Genießt weiterhin jeden Tag und reibt euch nicht an Kleinigkeiten auf, der Weg ist der richtige, der glücklich macht. Wir lieben euch unsagbar.

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