Ein gesundes neues Jahr! Wow, ein neues Jahrzehnt ist angebrochen. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist seit der Jahrtausend-Wende. Genauso schwer begreiflich ist es für uns, wie viel Zeit seit unserer Rückkehr aus Irland wieder verstrichen ist. Besonders am Anfang sind uns die Unterschiede zwischen Irland und Deutschland sehr bewusst aufgefallen. Von den zumeist sehr lustigen und unterhaltsamen Unterschieden zwischen Irland und Deutschland soll unser neuer, etwas anderer Beitrag nun handeln.

Zuvor möchten wir euch noch unseren Irland-Kalender für 2020 ans Herz legen. Er wurde mit viel Liebe und Herzblut von mir gestaltet. Jedes Foto wurde von uns im jeweiligen Monat geschossen und sorgfältig ausgewählt. Wir möchten euch damit ein Stück weit in die unterschiedlichen Sehnsuchtsorte Irlands entführen, damit ihr euch im Alltag immer wieder dorthin träumen und entspannen könnt. Der Kalender hat schon in unserem Familien- und Freundeskreis Einzug gehalten und für viel Freude und Begeisterung gesorgt. Das neue Jahr ist noch jung. Solltet ihr also noch Interesse an einem eigenen Exemplar haben, schreibt uns einfach einen Kommentar, eine E-Mail oder bei Instagram.

So, genug Eigenwerbung – es geht los mit dem eigentlichen Thema. 😉 Bereits während unserer Zeit in Irland haben wir eine Liste geführt, welche „Eigenarten“ die Iren aus deutscher Sicht so an den Tag legen. Jetzt ist es an der Zeit unsere Beobachtungen mit der Welt zu teilen. Hier sind unsere Top 15 Kulturschocks bzw. Unterschiede zwischen Irland und Deutschland:

1. Howaye!

Howaye, Howayi oder einfach nur Hiya – so wird man auf der grünen Insel überall begrüßt, sei es im Geschäft oder einfach nur auf der Straße. Die Abkürzung steht für „How are you“ und soll einfach nur heißen: „Hallo!“ Einfach jeder, der einem entgegen kommt, wird freundlich gegrüßt. Das freundliche Grüßen oder Anlächeln von jedermann hatten wir anfangs auch noch in Deutschland voll drin. Eine Gewohnheit, die man sich mehr als 1 Jahr lang angeeignet hat, legt man schließlich nicht sofort wieder ab. In Berlin kassiert man dafür allerdings eher verwirrte Blicke und Kopfschütteln. :mrgreen:

2. Fingerzeig

Apropos Begrüßung – wer in Irland mit dem Auto unterwegs ist, wird schnell (positiv) überrascht sein, dass der Gegenverkehr ständig grüßt. Da es vor allem im ländlichen Raum viele enge Straßen gibt, muss man oft ausweichen, um den Gegenüber durchzulassen. Aber auch ohne ersichtlichen Grund wird man ganz oft aus dem Auto gegrüßt, selbst wenn man selbst nur Fußgänger oder Radfahrer ist. Und das sieht so aus: Man hebe lässig seinen Zeigefinger, während der Rest der Hand noch am Lenkrad ist und das bei jedem vorbeikommendem Verkehrsteilnehmer. So schön kann Autofahren sein! So viel Höflichkeit und Freundlichkeit vermisst man in Deutschland sehr häufig.

3. Auto statt Meer

Besonders auf Parkplätzen von Stränden ist uns aufgefallen, dass jedes zweite irische Auto besetzt blieb. Anstatt raus zu gehen, ein Bad zu nehmen, einen Spaziergang am Strand zu machen oder einfach nur die frische Luft einzuatmen, blieben ganz viele Iren einfach im Auto sitzen, um Zeitung zu lesen, einen Kaffee zu trinken oder sogar um ein Nickerchen zu machen. Das war eine der ersten Eigenarten, die uns aufgefallen ist und es ist immer wieder vorgekommen, egal zu welcher Jahreszeit. Kann uns jemand erklären, was es damit auf sich hat? 😆 Wir haben es nie so richtig verstanden und mussten jedes Mal wieder schmunzeln, wenn wir so etwas gesehen haben.

4. Autofahren in Irland

Wo wir gerade beim Thema Autofahren sind, wollen wir mal auf die Fahrkünste der Iren eingehen. Besonders hervorzuheben ist, dass sie zwar keine sehr guten oder sicheren, dafür aber wirklich rücksichtsvolle Autofahrer sind, die es überhaupt nicht eilig haben und einem gern den Vortritt lassen. Will heißen, sie kennen nicht unbedingt immer die geltenden Vorfahrtsregeln und lassen einen eben einfach durch, und sie fahren oft nicht die ausgewiesene Höchstgeschwindigkeit, nicht mal auf der Autobahn, wo man nur 120 km/h fahren darf. Das ist für den deutschen Autofahrer natürlich ungewohnt. In Deutschland kann es gar nicht schnell genug gehen und ist man zu langsam, wird man direkt angehupt oder es wird dicht aufgefahren. In Deutschland besteht außerdem jeder auf sein Vorfahrtsrecht.

Auch auf irischen Landstraßen gibt es so einige Schleicher. Das liegt unter anderem daran, dass man nirgendwo ohne Auto hinkommt und auch noch sehr alte Menschen Auto fahren. Zusätzlich kommt es ab und an vor, dass sich der Verkehr staut, weil ein Autofahrer anhält, um einen Plausch mit einem anderen Autofahrer im Gegenverkehr zu halten. Das wird jedoch gemeinhin so akzeptiert. Kein Ire würde je auf die Idee kommen, deshalb wutentbrannt aus dem Auto zu steigen und sich zu beschweren oder gar zu hupen.

Hupen! – ein No-Go im irischen Straßenverkehr. Die einzigen die hier hupen, sind (vermutlich deutsche) Touristen. Hupen gehört sich in Irland einfach nicht, schließlich ist das unhöflich und ein Zeichen für Hektik, Eile und Zeitdruck – Fremdwörter in Irland. Tja, in einem Land, wo Zuspätkommen kein unzumutbares Kavaliersdelikt ist, spielt es eben keine Rolle, wenn man mal 10 Minuten im Stau steht, weil sich Paddy und John mitten auf der Straße über das Wetter austauschen. 😉

5. Schlange stehen

Auch an der Supermarkt-Kasse lässt sich der gemeine Ire nicht gern hetzen. Small-Talk mit dem Kassierer ist keine Seltenheit, man kennt und unterhält sich eben gern. Da drängelt keiner ungeduldig von hinten. Es wird geduldig gewartet und gelächelt. In Deutschland undenkbar! Der Fairness halber ist aber auch zuzugeben, dass man in deutschen Supermärkten viel länger anstehen muss, weil einfach nie genug Kassierer da sind. Das ist in Irland anders, hier legt man deutlich mehr Wert auf genügend Personal und kurze Warteschlangen.

6. Wann denn nun?

Schon nach einer kurzen Weile des alltäglichen Lebens in Irland, spätestens als unser Auto zum ersten Mal in die Werkstatt musste, kamen wir mit folgendem „Problem“ in Berührung: Jeder, der ein wenig Englisch kann, weiß, dass man halbstündige Uhrzeiten unter anderem so ausdrückt: „Half past 3“. Um einen Termin auszumachen, hörten wir nun aber immer wieder Zeitangaben wie „half 3“. Im Deutschen heißt halb 3, 14:30 Uhr. In Irland ist „half 3“ jedoch gleichbedeutend mit „half past 3“, also 15:30 – das sorgte immer wieder für Verwirrungen bei uns. 🙄 Ob das nur für Irland gilt oder drückt man sich auch in anderen englischsprachigen Ländern so ungenau aus?

7. Radio Gaga

Wer schon mal einen Roadtrip durch Irland mit dem Auto gemacht hat, der hat früher oder später das Radio eingeschaltet. Wir waren nicht die einzigen, denen es aufgefallen ist, aber im irischen Radio – egal auf welchem Sender – wird nur geredet! Wo ist die Musik? Manchmal wartet man eine Stunde zwischen zwei Liedern. Es wird einfach überdurchschnittlich viel geredet. Im deutschen Radio erzählen die Moderatoren nur mal kurz etwas zwischen zwei Songs, vielleicht gibt es mal kurz Nachrichten, Staumeldungen oder einen Anrufer. Aber im irischen Radio ist es genau umgekehrt. Wenn man daran gewöhnt ist, immer nur Musik zu hören und die ganze Zeit mitzusingen und auf einmal nicht enden wollendenden Diskussionen über das Pro und Contra vom Fahrradfahren auf irischen Straßen zuhören muss, kann das wirklich anstrengend sein. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an alles und irgendwie hat es auch etwas beruhigendes, wenn man ständig jemanden reden hört. Wenn ihr Musik liebt, würde ich euch jedoch empfehlen, für euren nächsten Roadtrip eure eigene Musik mitzubringen. 😉

8. Small Talk

Der Small Talk in Irland wird neben dem bereits gelernten „Howaye“ und der darauf folgenden Antwort „Not too bad“ in 99,9% von einem Austausch über das Wetter dominiert. Beispielsweise erhält man auf ein „Nice morning“ als Antwort eine Bestätigung in Form von „Lovely morning“. Wenn es übersdurchschnittlich warm ist, sagt man „It’s roastin‘ today, isn‘t it?“ – „The weather is deadly!“. Ist es sehr kalt, hört man „Jesus, it’s freezing out“ – „Yeah, it’s baltic“. Das kann man beinahe unendlich fortführen.

Wird in Deutschland das Small Talk-Thema Wetter eher als ein holpriger Gesprächsversuch betrachtet, weil einem nichts Besseres einfällt, ist es in Irland der typische Eisbrecher. Aber warum ist das so? Ganz einfach: Weil das regenreiche, atlantische Wetter das irische, (post-)agrarische Leben schon immer geprägt hat und bis heute prägt. Es ist so wechselhaft und vielfältig – nicht umsonst spricht man von „vier Jahreszeiten an einem Tag“ – dass einem einfach nie der Gesprächsstoff ausgeht.

9. Irisch wohnen

Das Wetter beeinflusst nicht nur die Gesprächsthemen in Irland sondern auch, wie die Menschen leben und wohnen. So sieht man auf der regenreichen Insel kaum Terassen oder Balkone – dafür gibt es jede Menge Wintergärten, in Irland „sun rooms“ genannt. Außerdem verfügt ein irisches Zuhause fast immer über einen Kaminofen, der entweder mit Holz (ein eher seltener Rohstoff in Irland) oder vor allem mit Torf angefeuert wird. Auch wir hatten in unserem irischen Cottage einen gemütlichen Kamin. Jedoch ist das offene Feuer einem verschließbaren Ofen gewichen. In deutschen Häusern sieht es da natürlich meist anders aus. Ein Kamin ist ein seltener Luxus, der nostalgische Gefühle weckt, und das draußen auf der Terasse Sitzen von Frühling bis Herbst eine Selbstverständlichkeit.

Ein weiterer Unterschied besteht in der Größe der Betten. Irische Betten sind um einiges kleiner als wir es gewohnt sind und damit muss man erst mal klar kommen lernen. Während ein Ehebett in Deutschland in der Regel 1,80 mal 2 Meter misst, rückt man in Irland bei circa 1,35 mal 1,90 Meter schon deutlich näher zusammen – kuschelig! Ob das dem kühleren Wetter zu verdanken ist? In irischen Betten sind nämlich auch Heizdecken keine Seltenheit. Unser altes Stein-Cottage war immer schwer warm zu bekommen, deshalb habe ich fast ganzjährig von dieser Gebrauch gemacht.

Eine weitere Besonderheit ist das Tragen von Straßenschuhen in den eigenen vier Wänden. Ist es ein ost-deutsches Phänomen, Hausschuhe zu tragen oder tragen nur die Iren ihren Dreck in die Wohnung? Meine irische Freundin musste jedenfalls lachen, als wir sie baten ihre Schuhe aus- und unsere Gästepantoffeln anzuziehen, als sie uns mal besuchte. 😆

10. Lebensretter

Es mag übertrieben klingen, aber Warnwesten können in Irland wahre Lebensretter sein. Viele Straßen, vor allem auf dem Land sind eng, kurvig und schlecht einsehbar. Rad- oder Gehwege gibt es hier nicht. Zum Radfahren oder sogar Spazieren ist es äußerst ratsam eine Warnweste zu tragen, vor allem wenn es dunkel ist.

Zu Beginn unseres Einzugs ins Cottage, als wir zum ersten Mal unsere Nachbarschaft zu Fuß erkunden wollten, hielt ein Auto plötzlich neben uns an. Wir dachten ein Nachbar wollte uns grüßen, stattdessen entgegnete uns eine kopfschüttelnde Rentnerin, wieso wir keine Warnweste tragen. Zugegeben – da wir immer nur bei Tageslicht draußen waren, haben wir auch nicht angefangen eine zu tragen. Aber andere Fußgänger haben in ländlichen Regionen immer Warnwesten getragen. Ein ungewohnter Anblick fürs deutsche Auge.

11. Wo sind denn alle?

Wir haben das Gefühl, wir waren in unserer Nachbarschaft die einzigen, die jemals draußen waren, um im Garten zu sitzen, spazieren oder joggen zu gehen sowie Rad zu fahren. Wir waren oft draußen, aber bis auf entgegen kommende Fahrzeuge, die sich wunderten, wer da mitten auf der Straße – wohlgemerkt ohne Warnweste – spaziert/joggt/Rad fährt, haben wir nie jemanden außerhalb ihrer Häuser gesehen – bis auf Kinder, die ab und an auf ihrem Rasen spielten. Das fanden wir wirklich komisch. Es ist auch nie jemand mit seinen Hunden Gassi gegangen. Die Hunde in unserer Nachbarschaft liefen einfach frei rum – strolchten von Haus zu Haus ohne dass ein Besitzer in der Nähe war. Kein Wunder, in Irland hat man keine Zäune, die sie davon abhalten würden. Die Grundstücke sind alle frei begehbar. Ist überhaupt jemand jemals zuhause? Sind alle die ganze Zeit nur auf Arbeit? Wo sind denn alle? 😕 ❓

12. Irisches Urvertrauen

Die Deutschen sind ein Volk, das Sicherheit über alles liebt. Nicht umsonst gibt es bei uns für einfach alles eine Versicherung, alles wird penibel abgeschlossen oder gesichert. Das irische Volk könnte in dieser Beziehung nicht gegensätzlicher sein. Wir haben mehrfach beobachtet, dass Iren einfach ihr Portemonnaie und Handy unbeaufsichtigt auf dem Tresen liegen gelassen haben, ohne Angst zu haben, dass es jemand klaut. Außerdem haben wir mehr als einmal gesehen, dass Fahrräder unangeschlossen vor der Tür stehen gelassen wurden. Das würde es in Deutschland niemals geben! Gerade in deutschen Städten ist das auch nicht unbegründet – das Handy, Portemonnaie oder Fahrrad würde im nächstbesten Moment geklaut werden. Woher haben die Iren nur dieses Urvertrauen in das Gute im Menschen? Sind die Iren einfach ehrlicher und weniger kleptomanisch? Ich wünschte, bei uns wäre es auch so. Es ist so erfrischend naiv und beruhigend, wenn man seinen Mitmenschen so sehr trauen kann.

13. Unnötiges Accessoire

Ein weiterer Punkt, der uns ins Auge gestochen ist: Die irischen Frauen scheinen so gut wie nie Handtaschen zu benutzen – Handy, Geldbörse und Schlüssel werden lieber in der Hand gehalten und irgendwo abgelegt (wie im letzten Punkt schon erwähnt). Wieso das so ist? Das würden wir auch gerne mal wissen! Bei uns kann die Handtasche gar nicht eng genug am Körper und am besten noch als Brustbeutel getragen werden, damit auch ja niemand etwas daraus stibitzen kann. Außerdem sind Handtaschen ein modisches Statement und man kann sie so schön sammeln. 😉

14. Kleidungsschock

Diesen Punkt haben wir etwas zugespitzt, wir hoffen es fühlt sich niemand angegriffen. Aber wie sich die Menschen in Irland kleiden, unterscheidet sich merklich vom deutschen Kleidungsstil. Uns ist schon ziemlich zu Beginn aufgefallen – in Irland scheint es im Wesentlichen nur zwei Kleidungsstile zu geben: sehr sportlich und extrem aufgetakelt. In Deutschland kleidet man sich für den Alltag casual, zum Sport machen sportlich, zum Ausgehen relativ chic. In Irland haben wir das alltägliche Mittelding nicht gesehen. Im irischen Alltag, und sei es nur zum Spazieren am Strand, trägt Frau eine komplette Sportkluft bestehend aus Leggins, Sportjacke und Turnschuhen und Mann trägt einen Trainingsanzug mit Sportschuhen. Zum Ausgehen, und sei es nur in den ollen Pub nebenan, werden die knappesten Kleider, die höchsten Highheels und das dickste Make-Up aus der Schublade gekramt, dass es für die deutschen Augen wirklich heraussticht. Wir sind da eher natürlichere Outfits und Make-Ups gewöhnt. Aber das muss ja nichts schlechtes heißen, es ist einfach ungewohnt.

15. Bitte, Danke & Entschuldigung

Dass die Iren ein überaus freundliches und höfliches Volk sind ist allgemein bekannt. Die Ausmaße dieser netten Umgangsart kennt jeder, der mal ein paar Tage in Irland war. Für jede Kleinigkeit, ist man schuld oder nicht, wird sich hier ständig und überschwänglich entschuldigt, selbst wenn nicht mal etwas passiert ist. Da presst man sich in Deutschland eher widerwillig mal ein „Sorry!“ raus. Ulkig ist auch der millionenfache Dank für Nichtigkeiten, wie etwa das Vorlassen einer Person an der Supermarktkasse. „Thanks a million“ heißt es überall, doch zu viel einbilden sollte man sich darauf nicht. Es ist und bleibt eine Höflichkeits-Floskel, wie auch die anderen bereits vorgestellten Redewendungen, aber es macht irgendwie glücklich und allemal gute Laune. 🙂  Da können wir Deutschen uns noch ein Scheibchen von abschneiden!

Wir hoffen, es waren ein paar neue und unterhaltsame Erkenntnisse für euch dabei. Darüber hinaus sollten wir jedoch nicht die vielen Gemeinsamkeiten zwischen unseren beiden Ländern vergessen, die schließlich schon zu vielen Auswanderungen und interkulturellem Austausch geführt haben. 😉

Jetzt sind wir aber gespannt, welche Beobachtungen ihr gemacht habt! Haben wir etwas vergessen? Habt ihr andere Erfahrungen gemacht? Oder könnt ihr sogar unsere offenen Fragen beantworten? Wir freuen uns auf den Austausch mit euch in den Kommentaren. 😀

3 Gedanken zu „Irland VS Deutschland

  1. Wir waren zwar nur einige Male im Urlaub in Irland, aber die meisten Punkte kann ich nur doppelt und dreifach unterstreichen.
    Was uns nicht aufgefallen ist (vermutlich bedingt durch den kurzen Aufenthalt), ist Punkt 4. Auto statt Meer.
    Auch das Radio können wir schwer bis gar nicht einschätzen, weil bei uns immer Spotify lief 😉.

    Was ich aber herausheben möchte ist, dass die Iren tatsächlich viel mehr Freundlichkeit vermitteln als viele andere Völker, wie z. Bsp. Deutschland. Ob es nun Floskeln sind oder nicht, es fühlt sich einfach besser an 😁

    Und auch den Kleidungsschock haben wir gehabt. Wir sind den Cuilcagh gewandert, an einem Sonntag. Vermutlich waren die anderen Menschen dort ausschließlich Iren am freien Tag, wir waren nämlich die einzigen Außenseiter mit Jeans-Hosen 😅

  2. Oh ja, da kann ich auch bei einigen Punkten zustimmen. Vor allem das mit dem Kleidungs- und Schminkstil (der Damen) ist mir auch sehr aufgefallen. Ich finde, man erkennt daran zum Teil sogar außerhalb von Irland, ob es sich um eine Irin handelt.

    Bei den Radiosendern höre ich auch meist nur die Morning-Shows. Danach kommt wirklich fast nur noch Gerede… 😉

    Haha, das „Wo sind denn alle“ fragt sich immer einer unserer irischen Freunde, wenn er bei uns in Deutschland zu Besuch ist. Ist wohl von Ort zu Ort unterschiedlich. 😀

    Was auch anders ist, die Iren machen sich aus Silvester nicht so viel wie wir. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es dort sogar für Privatpersonen verboten Feuerwerk etc. zu zünden. Als wir zu Silvester in Irland waren, war das schon ungewohnt, um Mitternacht nicht nach draußen zu gehen. Es wurde zwar ein Counddown gezählt und eine kleine passende Melodie gespielt, aber das war’s dann auch schon fast und die Party ging halt einfach weiter. Natürlich schon mit Neujahrsglückwünschen, aber das wird hier in Deutschland schon um einiges mehr gehyped.

    Beim Autofahren find ich die Gemütlichkeit der Iren (mal eben ein Pläuschchen etc.) schon sehr cool. Nur in der Stadt findet man diese leider nicht so wirklich. Zumindest nicht in Limerick. Da hatte ich mal die Ehre ind der Rush Hour zu fahren… da waren die nicht mehr ganz so nett zu verpeilten Festland-Europäern. 😉 Da gab es Hupen und wildes gestikulieren und schimpfen… Interessant find ich in der ländlichen Gegend auch die kilometerlangen engen einspurigen (!) Straßen, bei denen man nur betet, dass hoffentlich keiner entgegenkommt. 😀

    Sehr schön finde ich die irische Selbstverständlichkeit, dass es dort nicht als unangenehm gesehen wird, wenn man sich in einem Pub etc. direkt neben jemanden setzt. Man kommt sofort ins Gespräch, als würde man sich schon ewig kennen. In Deutschland ist das ja schon noch eher verhalten. Da will jeder eher für sich sein. Und ich finde es total toll in Irland, wie normal es ist, z.B. bei Trad Sessions in einem Pub einfach mitzusingen oder sogar zu tanzen. Wenn bei einem Lied plötzlich der gesamte Pub beim Refrain einsetzt, ist das schon ein magischer Moment finde ich. Und wenn man den Text nicht weiß, dann singt man halt irgendwas… *g*

    Für die Iren ist es in Deutschland wohl auch immer komisch, dass Nachmittags viele Restaurants nicht offen haben (und halt nach der Mittagszeit erst Abends wieder aufmachen).

    Huch, mein Kommentar ist jetzt doch relativ lang geworden. Da kann man aber auch ewig drüber quatschen. 😀

    Ein sehr cooler Bericht von Euch!

    Ganz liebe Grüße
    Susi

    1. Liebe Susi,
      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und bitte entschuldige, dass ich erst jetzt darauf zurückkomme!
      Ich glaube, nicht nur die Irinnen, auch die Engländerinnen schminken und kleiden sich so krass. Sie ziehen selbst im Winter extrem hohe offene Schuhe, in denen kein normaler Mensch laufen kann, besonders nicht bei Kälte!
      Die Morning-Show auf Today FM bzw der Sender an sich, war neben Clare FM auch der meistgehörteste Radiosender bei uns, weil sie dort noch mit am meisten Musik gespielt haben und die Moderatoren so lustig und sympathisch sind. 🙂
      Der Punkt mit Silvester ist uns auch aufgefallen. Allerdings nicht nur in Irland, auch die meisten anderen europäischen Länder sind da nicht so Feuerwerk-verrückt wie wir Deutschen. Daran könnten wir uns auf Dauer nicht gewöhnen! 😀
      Jaja, das Autofahren in Irland auf dem Land ist schon eine Klasse für sich! Trotz der engen geschlungenen Straßen braucht man sich aber trotzdem keine Gedanken machen. Die gegenseitige Rücksichtsnahme ist groß fanden wir. Mit dem irischen Stadtverkehr kamen wir zum Glück weniger in Berührung.
      Die Pubkultur im Allgemeinen hat uns auch schon immer begeistert und überrascht! Gerade auch, das selbstverständliche Mitsingen (oder gröhlen) oder dass jemand einfach gut angetrunken vor geht und statt der Band singt und niemand lacht, jeder respektiert es, egal wie schlecht – das war schon besonders!
      Auf jeden Fall nochmal danke für das nette Feedback und die vielen interessanten Punkte, die du angeführt hast! 🙂
      Hoffentlich lesen wir uns bald wieder,
      Verena (& Falk)

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